Jan | Podcast 01

Bei unserem Eröffnungs-Podcast hat Kampagneninitiator Marcus Janke den Geschäftsführer Jan Brandenstein von Deine Lieblingsgärtner per Remote zu Gast und am Mikrofon. In geplant 10 Minuten plus Überziehung erfahren wir, warum Jan das Unternehmen gegründet hat und was ihn an der Arbeit im Freien begeistert. Außerdem geht es um die Frage, für wen dieser Berufszweig inzwischen ebenso geeignet sein könnte und dass sich der Garten- und Landschaftsbau ohnehin im Wandel befindet.

Wer möchte kann also gleich mal reinhören und oder das folgende Transkript überfliegen oder sogar vollständig nachlesen.

Marcus: Unser Podcast Format, das nennt sich ja draußen arbeiten, und ihr arbeitet ja ganz viel draußen. Ich weiß nicht, wie das jetzt speziell bei dir ist, ob du eher im Büro oder draußen bist. Erzähl dochmal so ein bisschen, was du bei euch im Betrieb so machst!

Jan: Genau also, mittlerweile ist es tatsächlich so, dass ich schon oft im Büro bin. Ich bin auch immer gerne noch ein bisschen mit draußen, aber das ist jetzt nur noch so Tageweise. Ich bin noch beim Kunden, in den Gesprächen und Auftragsakquise machen, Aufmaße machen von den Gärten, und wenn es dann ein knifflige Situationen geht oder an Baumschnitt, so bestimmte Bereiche, wo die Mitarbeitenden teilweise noch nicht langjährige Erfahrungen haben, dann übernehme ich immer gerne noch die Regie und geh dann selber mit raus.

Marcus: Aber du wirst ja irgendwann mal so angefangen haben, dass du viel draußen warst. Wie bist du denn überhaupt an den Garten- und Landschaftsbau denn gekommen?

Jan: Das stimmt ja. Also ich war Vollzeit draußen, und dann hat man irgendwie abends dann im Nachgang dann noch alles im Büro gemacht, wie das früher so war, selbst und ständig. Meine Eltern sind auch schon Garten- und Landschaftsbauer beide selbstständig gewesen. Also, ich habe das schon mit der Muttermilch aufgesogen bekommen, seitdem ich 14 bin, immer am Wochenende und in den Ferien mit draußen, und selbst nach dem Studium von molekularer Biologie stand dann irgendwie fest, weil ich nebenbei auch die ganze Zeit schon Garten- Landschaftsbau gemacht habe. Ich mache mich in dem Bereich selbstständig, kann auch nicht so richtig anders.

Marcus: Ja, du kannst nicht anders, das finde ich insofern spannend, weil das ist ja auch cool, wenn man so einen Job gefunden hat, wo man so merkt, da gehöre ich hin, und es gibt aber ja so einige Leute da draußen irgendwo – wir wissen nicht wo – die vielleicht noch so überlegen, jüngere Leute oder andere, die schon mal nen Job ausprobiert haben, vielleicht auch schon eine andere Ausbildung haben und merken, ach, das ist es eigentlich nicht! Was kann man denn über die Arbeit bei euch sagen? Das ist doch erst mal relativ vielfältig und draußen, oder?

Jan: Ja, genau das ist ja auch das Spannende, tatsächlich. Das Arbeits-Portfolio und der Bereich Garten- Landschaftsbau insgesamt ist so breit. Also, du machst eigentlich fast, also kaum eine Woche, machst du mal das gleiche wie die Woche davor. Wir machen ja auch neue Gestaltungen, da hast du wirklich den ganzen Garten von A-Z musst du einmal umkrempeln und baust da was komplett neues, was für die nächsten Generationen halt ist. Deswegen sagen wir auch, wir bauen die Gärten von morgen, und das ist halt so ein spannendes Feld. Du bist, du hast immer eine sehr effektvolle Arbeit, du hast immer diesen Effekt, du siehst, was du gemacht hast, und kannst du auch wirklich da stolz rausgehen. Und dadurch, dass wir nur so einen kleinen Einzugsbereich haben, ist es auch wirklich so, dass du durch diese Stadtteile fährst und weißt, hey, schau mal, die Mauer habe ich gebaut oder den Baum habe ich gepflanzt, und das macht es über die ganzen Jahre, die dann folgen, natürlich auch total spannend.

Marcus: Jetzt würden wir natürlich ein bisschen aufpassen, dass wir das nicht idealisieren. Das ist ja manchmal auch harte Arbeit, oder?

Jan: Das Stimmt, ja. Aber das relativiert sich ein bisschen, weil man ja mittlerweile auch sehr smart arbeiten kann. Wir haben viel Maschineneinsatz, und da hat sich auch viel getan. Wir haben mittlerweile den Einsatz von elektrisierten Motorschubkarren und sowas für schwere Sachen, und im Endeffekt genau diese harte Arbeit ist eigentlich das, was im Team, was das so zusammenschweißt und was dann eigentlich auch verbindet. Und auch in Mitarbeitenden-Gesprächen ist es immer so, dass die, wenn ich mit denen erzähle, die schon sagen, wir sind abends richtig müde, aber die fallen fast alle mit einem lächeln ins Bett, weil sie einfach das Gefühl haben, sie haben was geschafft heute, und ich glaube, das ist ein ganz, ganz dankbares Gefühl, was man eben im Büro teils auf jeden Fall sich sehr hart erkämpfen muss.

Marcus: Das hast du nett gesagt. Im Büro hart erkämpfen. Du sag mal, wenn du sagst, Team, was seid ihr denn für ein Team, beschreib euch doch mal!

Jan: Genau also wir sind. Wir haben zwei Truppen draußen. Die einen sind zuständig für Gartenlandschaftsbau, die Neugestaltung, hauptsächlich also so richtige Bau-Baustellen und die anderen, die sind auch viel mit Pflanzen beschäftigt, mit Rollrasen und das ist ganz durchwachsen. Also wir haben von Mitte Ende 20 bis jetzt stellen wir am ersten vierten, stellen wir jemanden ein, der ist 62 ein alten Hasen, und da hoffen wir eigentlich, dass der schön noch Erfahrung und alte Arbeitsabläufe mit reinbringt. Genau ist ganz durchwachsen, und sind auch zwei Frauen dabei. Und hoffen wir natürlich auch, dass es weiterhin so vielfältig bleibt. Und genau so versuchen wir, da draußen als Team zu fungieren, was auch nicht immer einfach ist bei Wind und Wetter und über im Winter. Aber wir finden da immer ganz gute sozialverträgliche Lösungen. Auf jeden Fall auch. Wir sind da kreativ.

Marcus: Sag mal, hast du einen Überblick, wie viel ihr seid?

Jan: Ja, zurzeit sind wir elf, und wir suchen aber auf jeden Fall noch mindestens zwei oder drei tatkräftige Leute.

Marcus: Ja, wir dürfen auch echt sehr gerne über den Istzustand sprechen, weil wir wollen unsere Podcast-Reihe ja so gestalten, dass wir immer mal wieder bei euch durchklingeln und fragen, wie es gerade so läuft, und wer weiß, vielleicht haben wir beim nächsten Mal die Situation, dass ihr sagt, so, jetzt haben wir 13, und das ist eine ungerade Zahl, das müssen 14 werden, mal sehen, wie es weitergeht.

Jan: Ja, da würde ich mich sehr freuen, wenn es so ist.

Marcus: Ich meine, ohne dass ich jetzt zu altbacken wirken will, aber man hat natürlich so Garten- Landschaftsbau, erst mal irgendwie so muskelbepackte Männer, die da irgendwie sonnengebräunt durch die Gegend rennen. Aber das ist auch definitiv ein Job für alle, oder?

Jan: Ja, da hat sich unheimlich viel getan, und wir brauchen ja auch Spezialisten, was das angeht. Also im Gartenlandschaftsbau ist eins der Handwerke, was wirklich mit am meisten Fortschritte gemacht hat in den letzten Jahren. Das sieht man auf den Galabau-Messen, auf den großen und so, und wir brauchen Experten in Sachen, zum Beispiel Gartentechnik, Bewässerungstechnik, Mäh-Roboter und so. Und da brauche ich keinen, der jetzt irgendwie 130 Kilo auf der Hantelbank drückt, sondern ich brauche jemanden, der sich mit der Technik auskennt, der das einbauen kann, und so ist es an vielen anderen stellen auch. Am Ende des Tages muss natürlich jemand die Mauer bauen und Spaten in der Hand nehmen. Aber dafür, wie gesagt, haben wir viel Technik, und das ist sehr, das verändert sich sehr, das ist sehr im Wandel, und wir freuen uns da auch sehr drüber und haben da auch ganz viel schon vereinfacht und versuchen hier im Büro den Leuten auf jeden Fall den Rücken auch freizuhalten, was das angeht, mit guter Organisation halt hauptsach.

Marcus: Wie ist das denn jetzt? Na ja, so ein bisschen. Der Frühling? Ja gut, der ist schon da. Bei uns hat gestern gerade noch geschneit, aber jetzt geht das ja allmählich los mit Vegetation. Was ist denn so dein dein Tipp? Wann braucht man denn den Gärtner am ehesten, zu welcher Jahreszeit?

Jan: Genau also, wir merken das auch. Unser Telefon steht kaum still. Wir haben auf jeden Fall mehr als gut zu tun und fangen jetzt an, die Sachen zu bauen, die wir geplant haben. Die beste Zeit ist tatsächlich vor einem Monat, wenn man da ungefähr anruft und sagt, ich plane, das und das in meinem Garten zu machen, und dann können wir da rechtzeitig reingehen und dann die Termine vergeben. Dann im Hochsommer hat man immer so ein kleines Loch, wo es ein bisschen ruhiger wird, weil auch extreme Hitze mittlerweile uns da ein bisschen behindert, bei vielen Arbeiten, und dann geht’s wieder richtig los, wenn man im August, September telefonieren, weil wir im Herbst dann viel die Gärten wieder schneiden oder dann auch die Gärten nachher winterfest machen Richtung November, also da findet man eigentlich fast für jeden Geschmack was in den Gärten.

Marcus: Wir sind noch nicht ganz sicher bei unserer Kampagne draußen arbeiten, was das Podcast Format für eine Länge braucht. Wir haben jetzt erst mal so zehn Minuten gedacht, das hieße, wir hätten jetzt noch zwei. Das kann sich natürlich im Laufe der Zeit ändern. Wir müssen ja hier nichts in Stein meißeln oder so. Mir ist nur gerade tatsächlich noch eine Frage gekommen, wenn ihr so viel draußen macht und die Umgebung euch anschaut. Ich meine, da kommt ihr letztendlich um solche Gedanken wie Klimawandel et cetera ja auch nicht drum rum. Du hast es ja gerade schon angesprochen, warme Sommer oder Hitzewellen. Kann man auch diesen Garten-Landschaftsbau, wenn wir da mal die Klammer ganz groß setzen, kann man da auch nachhaltig arbeiten?

Jan: Genau das ist eine der Schlüssel-Handwerke, genau in diesem Bereich und das erkennen auch mehr und mehr die großen Handwerker-Verbände. Das merkt man auch richtig auf den Messen, was sich da bewegt, weil der Garten-Landschaftsbau insgesamt ja das in der Hand hat, die Städte zum Beispiel, die grünen Konzepte für die Städte dann nachher umzusetzen und auch das zu entwerfen. Und genau das ist auch unser Ziel. Wir machen das auch, wir haben uns das auch auf die Fahne geschrieben und auch nicht erst seit gestern, sondern machen wir das schon seit zehn Jahren und planen die Gärten hier auch selbst. Und gerade das, wenn man seinen Fingerabdruck hinterlassen will mit bienenfreundlichen, insektenfreundliche Gärten, mit Permakultur Elementen, oder die Leute wollen sich selber versorgen. Und wir brauchen das auch, weil wir merken selber tatsächlich in den letzten fünf Jahren insbesondere, wie viele Bäume Probleme haben, weil sie sterben oder teilsabsterben, oder die Gehölze, die teilweise im Hochsommer wirklich Schwierigkeiten haben. Darum bauen wir halt auch automatische Beregnungsanlagen ein und planen die und versuchen, das alles vernünftig in Einklang zu bringen. Aber es bringt sehr viele Herausforderungen wirklich mit sich, und wir hoffen, dass wir mit neuen, frischen Personal auch dem gewachsen werden halt.

Marcus: Jan! Für unseren ersten Wurf. Ihr seid ja die ersten, die wir überhaupt sozusagen ans Mikrofon gebeten haben. Hat’s mir bis hierher supergut gefallen. Vielen Dank, dass wir einmal kurz reinhören durften, und wenn du Lust hast, würden wir uns diesbezüglich in einigen Wochen wiedersprechen.

Jan: Würde ich mich sehr freuen, ja.

Marcus: Und alles andere, was unsere Dreharbeiten angeht. Also wir wollen ja für euch einen coolen Film machen. Wir wollen aber auch einen großen Film machen über die ganze Republik. Wir haben ja aus jedem Bundesland, wollen wir mit einem Garten-Landschaftsbauer-Team zusammenarbeiten, um mal zu gucken, wie so im Großen und Ganzen dort die Arbeiten stattfinden. Ich gehe mal ganz fest davon aus, dass es vielleicht auch so Kulturunterschiede geben könnte. Also da sind wir natürlich auf der Suche, wie es sich da weiterentwickelt. Also, wir werden voneinander hören, die nächsten Wochen und Monate, und ich freue mich schon total drauf, dass wir uns dann so wahrscheinlich so Richtung Mai dann auch mal persönlich vor Ort kennenlernen.

Jan: Da freue ich mich auch sehr drauf und auch auf die Diversität, die uns da begegnen wird, wenn da irgendwo ein Familienbetrieb aus Bayern oder so dabei sein wird und das gegen uns mal gegen gehalten wird. Da freue ich mich sehr drauf, davon mehr zu erfahren.

Marcus: Super du, vielen Dank an dieser Stelle. Lass es dir gut gehen, lieben, lieben Gruß ans Team, und ich sage erst mal Tschüss!

Jan: Das mache, ich, danke euch bis dahin. Tschüss!

Marcus: Bis dann. Ciao.